In der heutigen digitalen Arbeitswelt müssen Unternehmen flexibel, schnell und innovativ agieren. Doch der Mangel an IT-Fachkräften stellt viele vor eine große Herausforderung. Low-Code- und No-Code-Plattformen bieten genau hier eine Lösung: Sie ermöglichen es, auch ohne tiefgehende Programmierkenntnisse moderne Anwendungen zu entwickeln, Prozesse zu automatisieren und digitale Services bereitzustellen.
🤔 Was steckt hinter Low-Code und No-Code?
- Low-Code bedeutet: Nur wenig Code ist nötig, um Anwendungen zu erstellen. Die meisten Funktionen werden über visuelle Elemente (z. B. Drag & Drop) gestaltet. Programmierkenntnisse können, aber müssen nicht vorhanden sein.
- No-Code geht noch einen Schritt weiter: Hier ist überhaupt kein Code notwendig. Die gesamte App-Logik kann über eine intuitive Benutzeroberfläche definiert werden.
Diese Plattformen richten sich besonders an sogenannte „Citizen Developer“ – also Anwender:innen aus den Fachabteilungen (z. B. Marketing, Vertrieb oder HR), die ohne klassische Entwicklerausbildung eigenständig digitale Lösungen erstellen wollen.
💡 Warum Low-Code / No-Code gerade jetzt so wichtig ist
- Fachkräftemangel in der IT: Softwareentwickler:innen sind teuer und schwer zu finden. LC/NC-Plattformen entlasten die IT-Abteilung und machen Entwicklung breiter zugänglich.
- Beschleunigte Digitalisierung: Unternehmen stehen unter Druck, ihre Prozesse digital zu transformieren. Mit Low-Code/No-Code geht das schneller und einfacher.
- Mehr Innovationskraft: Wer eigene Ideen direkt umsetzen kann, testet schneller neue Konzepte – das fördert Kreativität und Wettbewerbsvorteile.
🛠️ Was lässt sich mit Low-Code / No-Code bauen?
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig – von kleinen Tools bis zu umfangreichen Business-Anwendungen. Hier ein paar Beispiele:
- Interaktive Formulare für Urlaubsanträge, Feedback oder Genehmigungsprozesse
- Workflows für automatisierte E‑Mails, Rechnungsverarbeitung oder Aufgabenmanagement
- Dashboards zur Visualisierung von Vertriebsdaten oder Projektständen
- Kundenportale zur Einsicht von Rechnungen, Bestellungen oder Serviceanfragen
- Datenabgleich zwischen verschiedenen Systemen (z. B. CRM und ERP)
Beliebte Plattformen wie Microsoft Power Apps, Airtable, Make (ehemals Integromat) oder Appgyver bieten dafür viele Vorlagen, Integrationen und Designmöglichkeiten.
🚀 Vorteile für Unternehmen
Die Entscheidung für Low-Code / No-Code bringt klare Vorteile mit sich:
- Schnelligkeit: Lösungen lassen sich oft in Tagen statt Wochen oder Monaten entwickeln.
- Kostenersparnis: Weniger Bedarf an externer IT-Dienstleistung oder aufwendiger Eigenentwicklung.
- Flexibilität: Anpassungen können direkt durch die Fachabteilungen vorgenommen werden.
- Bessere Zusammenarbeit: Fachbereiche und IT können gemeinsam an Lösungen arbeiten.
- Weniger Abhängigkeit: Teams können eigenständig Ideen umsetzen, ohne auf Freigaben oder Ressourcen der IT zu warten.
⚠️ Gibt es auch Grenzen?
Ja – Low-Code/No-Code ist nicht immer die richtige Wahl:
- Für hochkomplexe oder rechenintensive Anwendungen stößt das Modell an seine Grenzen.
- Die Gefahr von “Schatten-IT” ist real: Wenn jede Abteilung eigene Tools baut, kann es schnell unübersichtlich werden.
- Sicherheits- und Datenschutzaspekte müssen berücksichtigt werden – besonders wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden.
Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung wichtig, um Standards zu definieren, Governance sicherzustellen und eine zentrale Plattformstrategie zu etablieren.
🏁 Fazit: Digitalisierung muss nicht bei der IT enden
Low-Code und No-Code machen Digitalisierung endlich zugänglich – für alle im Unternehmen. Ob Marketing, HR oder Kundenservice: Wer Ideen hat, kann sie direkt in nutzbare digitale Anwendungen verwandeln. Das spart Zeit, senkt Kosten und fördert Innovation.
👉 Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist das eine echte Chance, die digitale Transformation aus eigener Kraft voranzutreiben – auch ohne riesige IT-Budgets.
Quellen:
- Forrester (2022). The Forrester Wave™: Low-Code Development Platforms. https://www.forrester.com
- McKinsey (2023). Tech-driven transformation. https://www.mckinsey.com/business-functions/mckinsey-digital
- Microsoft (2024). Power Platform Blog. https://powerapps.microsoft.com/de-de/blog/